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Am 25. April ist Weltmalariatag

Anke Engelke fordert mehr Engagement im Kampf gegen Malaria

Trotz der Anstrengungen im Kampf gegen Malaria bleibt die Krankheit weltweit Haupttodesursache für Kinder unter fünf Jahren. Fast eine Million Menschen sterben jährlich an der parasitären Infektionskrankheit. Die Zahl der gegenüber den herkömmlichen Medikamenten resistenten Malariaerreger wird größer. Neue Arzneimittel sind trotz Forschungsbemühungen noch nicht verfügbar. Eine speziell für Kinder von „Medicines for Malaria Venture“ (MMV) mitentwickelte Behandlungsform ist zwar gerade auf den Markt gekommen, aber für die Kranken noch schwer zugänglich. Die in der Entwicklung befindliche Impfung gegen Malaria wirkt nur bei etwa der Hälfte der geimpften Kinder. Noch immer schläft nur ein Bruchteil der Menschen unter einem Moskitonetz.

Das von der Weltgesundheitsversammlung im Jahr 2005 formulierte Ziel, die jährliche Zahl der Malariaopfer bis 2010 zu halbieren, ist in unerreichbare Ferne gerückt. Es fehlt an Geld für Aufklärung, Prävention, Forschung und medizinische Versorgung. „Wer das Leiden der Kinder erlebt hat, kann es kaum ertragen, dass den Menschen nicht sofort geholfen wird“, sagt Anke Engelke, Botschafterin des Deutschen Medikamenten-Hilfswerks action medeor. „Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria, jedes Kind könnte gerettet werden!“

Dass viel Geld schnell mobilisiert werden kann, zeigt die Weltwirtschaftskrise. „Binnen weniger Wochen wurden 1.000 Milliarden Dollar für die Weltwirtschaft aufgebracht, aber jährlich nur gut eine Milliarde um Malaria zu bekämpfen, obwohl der Bedarf bei über fünf Milliarden liegt“, sagt Bernd Pastors, Vorstand der action medeor. „Wir müssen an zwei Punkten ansetzen. Einerseits brauchen wir die notwendigen finanziellen Mittel, um die bisherige Unterstützung vor Ort weiter leisten und ausbauen zu können – wir verteilen zum Beispiel Moskitonetze oder klären die Menschen darüber auf, wie sie sich vor einer Infektion schützen und versorgen die Infizierten mit wirksamen Malariamedikamenten. Andererseits müssen wir hier in Europa Bewusstsein schaffen, um politisch mehr bewegen zu können“, so Pastors. Deshalb hat action medeor die Kampagne „Stop Malaria Now!“ ins Leben gerufen.

„Wir haben im Kampf gegen Malaria von der Vorsorge über die Erforschung wirksamer Medikamente bis zur Behandlung selbst viele Werkzeuge zur Hand“, sagt Pastors, „daher ist es besonders tragisch, dass aufgrund fehlender finanzieller Mittel so viele Menschen sterben müssen.

(http://www.stopmalarianow.org)

 

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